Kooperative Paluch'en in Chiapas / Mexico

Schülerinnen der Schule von Paluch'en in traditioneller TrachtDie Kooperative Paluch'en ist im Gebiet von Guaquitepec im Bundesstaat Chiapas / Mexico beheimatet. Die etwa 180 Mitglieder der Kooperative leben mit ihren Familien in verschiedenen Dorfgemeinschaften verstreut.

Kaffee ist die Haupteinnahmequelle der Mitglieder von Paluch'en. Daneben bauen die Familien noch Grundnahrungsmittel für den Eigenbedarf auf ihren kleinen Feldern an – vor allem Mais und Gemüse. Die Mitglieder der Kooperative gehören zur Ethnie der Tseltal.

Die noch relativ junge Kooperative vermarktet nicht sehr viel Kaffee: etwa zwei oder drei Container sind es im Jahr, aber die Produktionsmenge steigt. Die ausgezeichneten Arabica-Sorten Arabe und Mondonuevo werden auf einer Höhe zwischen 900 und 1.500 Metern angebaut.

Mit den Einnahmen aus dem Kaffeehandel finanziert die Kooperative Maßnahmen für die Gesundheitsvorsorge, den Ausbau der Infrastruktur, Aus- und Weiterbildung für die Mitglieder. Von ausländischen Organisationen finanziert betreibt die Kooperative eine eigene, selbstverwaltete Schule mit angegliedertem Internat. Mit diesem Angebot versucht Paluch'en, die Verdrängung der Kultur der Tseltal aufzuhalten. Den Lehrplan für die Schule hat Paluch'en selbst erarbeitet. Die Unterrichtssprache in der unteren Stufe ist das Tseltal, die Sprache, die in diesem Gebiet gesprochen wird. In den höheren Klassen wechselt die Unterrichtssprache zum Spanischen. Interessant ist das Konzept der Schule, Lernen mit praktischer Tätigkeit zu verbinden. So kommen im Unterricht auch die Arbeit in der Landwirtschaft und traditionelles Handwerk vor.

Karte der RegionVerschiedene Gemeinschaften gehören zur Kooperative

Mit Hilfe der zusätzlichen Prämien für soziale Projekte, die Paluch'en durch den fairen Handel erhält, baute die Kooperative einen eigenen Kreditfonds auf. Die einzelnen ProduzentInnen können sich so Gelder zu einem niedrigen Zinssatz für die notwendigen Anschaffungen leihen.

Für viele einfachen Mitglieder in der Kooperative ist die Kommunikation nach außen schwierig, da sie nur Tseltal sprechen. Darüber hinaus verhindert die fehlende Infrastruktur und die ständige Präsenz von Militärs in der Region einen intensiveren Austausch. Aber dennoch werden auch von Paluch'en internationale Kontakte gepflegt. Gemeinsam mit anderen Kooperativenvertretern gründete die Organisation die Vereinigung zentralamerikanischer KleinproduzentInnen, in der sie eine wichtige Rolle spielt.

Beim Partnerschaftskaffee ist Kaffee von Paluchen im Bio-Espresso enthalten.